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Quelle: randomhouse.de/goldmann |
Eine Hochzeit, zwei schwangere Frauen und drei Dutzend Gurken aus Apolda: Die Zutaten des perfekten Chaos.
Kaum hat Robert seiner schwangeren Freundin Jana zur Verlobung einen Zwiebelring an den Finger gesteckt, lernt er auch schon die Abgründe weiblicher Hormonschübe kennen. Damit nicht genug, muss Robert nun auch noch die Hochzeit von Janas verhasster Cousine Nora und deren Traumprinzen Falco verhindern. Die Lösung: Er will Nora beweisen, dass Falco schwul ist! Aber wie? Robert erinnert sich an den Spruch aus seiner Jugend: „Links ist cool und rechts ist schwul.“ Doch bezog sich das nur auf Ringe im Ohr oder auch auf sensible Körperteile? Und wie zur Hölle soll er das überprüfen...
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Spreewaldgewürzgurken, vier Ed-von-Schleck-Eis und zwei Päckchen Toffifee.
Robert Süßemilch leidet, im dritten Buch des Autors Tim Boltz, unter den Schwangerschaftsgelüsten und Hormonschwankungen seiner Freundin Jana. Als Robert ihr einen Heiratsantrag mit einem Zwiebelring macht, scheint das Familienglück perfekt. Doch Janas Cousine Nora Gurke, die schon seit ihrer Kindheit versucht sie nachzuahmen und kopieren, ist ihr dieses Mal einen Schritt voraus: Sie ist schwanger, bekommt ihr Kind früher und heiratet eher als Jana. Dies bringt das Fass nun vollends zum Überlaufen. Um die Hochzeit ihrer Cousine zu sprengen, wird Robert von Jana dazu angestiftet, dass Gerücht über den Zukünftigen der Cousine, dass er schwul sei, zu bestätigen. Robert macht sich auf die Suche nach Beweisen und stößt dabei auf einige Hindernisse, Missgeschicke und Missverständnisse.
Auch ohne die ersten beiden Teile der Trilogie zu lesen, fiel es mir doch sehr leicht in die Handlung einzutauchen.
Das Buch ist, bis auf ein Kapitel, aus der Sicht des Protagonisten Robert Süßemilch geschrieben. Mithilfe von vielen Vergleichen und Metaphern gelingt es Tim Boltz das harte Leben von Robert Süßemilch, gekennzeichnet von Janas Schwangerschaftsgelüsten, Hormonschwankungen und Paranoia, sehr anschaulich und humorvoll zu gestalten.
„Je geringer die Zeit bis zu Niederkunft, desto gewaltiger die Detonation der Weinkrämpfe. Sie kommen Schubweise, aber mit der zerstörerischen kraft einer V2-Rakete.“ S.15
Der Leser wird direkt ins Geschehen und die „hormongeladene“ Welt von Robert Süßemilch hineingeworfen und es gelingt Tim Boltz durch seine humorvolle Art und Schreibweise den Leser zu fesseln. Es beginnt eine Reise vom Striptease Club und Drogenmilieu über die katholischen Kirche bis hin zum Ost-West-Konflikt, wobei hier jegliches Klischee bedient und jedes gesellschaftskritische Thema angeschnitten wird.
Der kritische Blick auf die katholische Kirche und das Regime in der DDR werden durch den Witz und Charme der Geschichte sehr unterschwellig thematisiert. Jedoch wird dies teils sehr überspitzt dargestellt und beschrieben und lässt einen zum Nachdenken anregen.
Das Cover ist wie auch die der vorangegangen Teile sehr schlicht gehalten. Dominiert wird das Cover von einer Banane, die im übertragenen Sinn sehr passend ist.
Der Titel „Linksträger“ nimmt direkt Bezug auf Roberts Suche nach Beweisen für das Gerücht der Homosexualität des zukünftigen Ehemannes der Cousine Nora: „Links cool, rechts schwul“.
Fazit:
Tim Boltz hat mit „Linksträger“ ein Buch geschrieben, welches viele Klischees bedient, die Gesellschaft kritisch ins Auge fasst und durch viel Humor den Leser fesselt.
Beim Lesen habe ich viel gelacht und konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Allerdings konnte ich mit einigen überspitzten Darstellungen der Gesellschaft nicht warm werden. Aber es ist ein wahnsinnig witziges Buch und strapaziert die Lachmuskulatur!